Künstler

Sabine C. Sauermilch

HEIMAT EINE UTOPIE

utopia – griech. – Nicht-Ort...

Heimat - ein Begriff der in Deutschland ambivalente Gefühle auslöst.
Heimat verweist auf eine Beziehung zwischen Mensch und Raum und kann sich auf eine Landschaft aber auch auf ein Dorf, eine Stadt, ein Land beziehen, bezeichnet also keinen konkreten Ort sondern Identifikation. Heimat ist die Gesamtheit der Lebensumstände, in denen ein Mensch aufwächst und die ihn prägen. Gegenüber der Fremde wird Heimat auch als der erst noch herzustellende Ort in einer Welt jenseits der Entfremdung verstanden. Heimat als Utopie...

Utopia - eine Wunschvorstellung, die denkbar und in vielen Fällen wünschenswert, vor dem jeweiligen historisch-kulturellen Hintergrund jedoch meist nicht realisierbar ist. Utopie als Synonym für ein von der jeweiligen Gesellschaft als nicht realistisch eingeschätztes Gesellschaftskonzept. Utopie ein Wunschtraum – eine Welt, die nur als Gedanke und Idee existiert aber – keinen Ort – hat. Utopie als Heimat...

Sehnsucht - Spangenberg-Liebenbachstadt. Ludwig Bechstein hat die Sage um zwei Liebende, die von der Gesellschaft gezwungen werden einen Wasserlauf zu graben, um ihre Liebe leben zu dürfen, 1853 in sein Deutsches Sagenbuch aufgenommen. Das war die Zeit der Romantik. Ihr zentrales Symbol ist die Blaue Blume. Sie steht für die Sehnsucht des Mensche nach der Ferne, wie auch für seine Suche nach einem Zentrum, dem Weg nach Innen, innerer Einheit, Unendlichkeit... Die Blaue Blume ein Symbol für die Erfüllung menschlicher Sehnsüchte, für das Ankommen bei sich selbst – Heimat?

Gehen - auch in Deutschland gibt es seit Jahren die Tendenz der Entsiedelung von Regionen. Menschen verlassen ihren über Jahrhunderte angestammten Lebensraum, ihr Haus, ihre Stadt, ihr Land, auf der Suche nach besseren, ihnen scheinbar angemesseneren Lebensbedingungen. Einer der wichtigsten Gründe dafür ist die Suche nach Arbeit. Die offenen Grenzen weltweit machendies möglich. Neue Bevölkerungsgruppen mit oft ganz anderem kulturellen Hintergrund rücken nach, besiedeln den Leerstand, richten sich ein und fühlen sich heimisch.
Das älteste Fachwerkhaus, ein gotischer Ständerbau, im Zentrum einer Kleinstadt, in der Mitte Deutschlands steht leer, wie viele Häuser in seiner unmittelbaren Umgebung. Durch sein Kellergewölbe, seine Basis (*Basis vom altgriech. bainein – gehen) fließt seit Jahrhunderten Wasser, Quellwasser... entstehen und gehen...
Heimat eine Utopie, ein Nicht-Ort, ein Weg...

Standort: Marktplatz 3


Künstlerischer Lebenslauf

geboren 1961 in Meiningen

  • 1977-1980: Handweblehre in Erfurt
  • 1982-1986: Studium an der FHS für Angewandte Kunst Schneeberg/Erzgeb.
  • seit 1987: freiberuflich in Erfurt, es entstehen Collagen, Malerbücher, Zeichnungen, Installationen
  • 1992: Geburt des Sohnes
  • 1997: Arbeitsstipendium des Landes Thüringen
  • 2000: Casa Baldi Stipendium, Olevano Romano, Italien
  • 2002: Arbeitsaufenthalt Künstlerhaus NAIRS, Scuol / Schweiz
  • 2006: Arbeitsstipendium der Kulturstiftung des Freistaates Thüringen


Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

2006 | Die stille Invasion, Galerie im Kunsthaus, Erfurt

2005 | 2. Höhlerbiennale, Gera | Augenlidersingen - Frankfurter Buchmesse mit der burgart-presse Rudolstadt

2003 | Du und dein Garten, Galerie im Kunsthaus, Erfurt

2002 | Ortswechsel, Künstlerhaus NAIRS, Scuol / Schweiz | eat art, Galerie im Kunsthaus, Erfurt

2001 | Mythos und Figur - Schloß Friedenstein, Gotha (K) | aller retour - Künstlerhaus Saarbrücken (K) | see saw - Galerie im Kunsthaus Erfurt (K)

2000 | Unter der Hand - GEDOK Berlin, ACC Galerie Weimar (F) | Frauenbilder - Wollhalle Güstrow (K) | 1999 | Licht-Türme, Videoprojektion Johannesturm Erfurt, Projekt der Galerie im Kunsthaus Erfurt | Kulturstadtjahr Weimar

1999 | Die siebenhäutige Königin - Ausstellung der ACC Galerie, Weimar | Hemisphären - Galerie Jenaer Kunstvereins, Galerie im Bürgerhaus, Zella-Mehlis (K)

1998 | Galerie Spandow, Berlin

1997 | Verluste - Projekt des Erfurter Kunstvereins, Galerie am Fischmarkt (F) | Galerie am Hauptmarkt, Gotha (F)

1996 | Frankfurter Buchmesse mit Atelier Buchkunst, Gotha

1995 | Der österliche Festkreis, Schloß Elisabethenburg,Meiningen (K) | Leise Töne - Galerie im Kunsthaus Erfurt (K)

1994 | Junge Künstler aus Thüringen, Museum Junge Kunst Frankfurt/O. | Kunstsammlungen Gera (K)

1993 | Tangenten Kunststation Kleinsassen | Galerie Ilmenau, Alte Försterei

1992 | Wertwechsel - Configura-Projekt, Galerie am Fischmarkt Erfurt (K)

1989 | Nach Müntzer, Evang. Kunstdienst Predigerkloster, Erfurt

Kontakt: notate@sc-sauermilch.de

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